Man sagt zwar aller Anfang ist schwer, aber im Vergleich zum dranbleiben nach einigen Wochen finde ich Anfangen eigentlich leicht. Mein letzter Beitrag ist über einen Monat her und meinen aktuellen Beitrag wollte ich eigentlich vor drei Wochen geschrieben haben. Naja ich kenne das von mir bereits, die ersten paar Wochen bin ich motiviert und mache alles was ich mir vorgenommen habe, aber nach kurzer Zeit lässt die Motivation nach und ich lass mich von allem Ablenken was sonst so passiert. So auch mit meinem Projekt hier. Diesmal soll es allerdings anders sein. Das hier ist mir zu wichtig, als dass ich einfach akzeptieren könnte wie ich es schon wieder schleifen lasse.
Also erstmal vielleicht ein kurzes Recap: In den ersten 4 Beiträgen habe ich die Idee des Blogs umrissen, meine Angst vor Menschen vorgestellt und habe dann mit dem Selbsthilfeprogramm für Soziale Phobie Namens AUSWEG begonnen. Hierbei habe ich in den letzten beiden Posts den Schritt Angst kennen lernen durchgeführt und den Punkt Unruhe lindern geplant.
Seitdem ist ungefähr ein Monat vergangen. In dieser Zeit habe ich die für mich geplanten Entspannungseinheiten, bestehend aus jeweils 20 Minuten meditieren zu beginn recht regelmäßig gegen Ende etwas weniger Regelmäßig durchgeführt. Und ich muss sagen Grundsätzlich gefällt mir die Übung sehr gut und direkt danach fühle ich mich auf jeden Fall immer sehr viel entspannter. Zudem war es teilweise so, dass wenn ich sehr Angespannt war ich das starke Bedürfniss hatte meine Meditationsübung durchzuführen und es mir danach immer sehr viel besser ging. Leider habe ich die Übungen gegen Ende immer unregelmäßiger durchgeführt, was natürlich nicht so toll ist. Ich mache es immer noch alle paar Tage, aber ich merke schon dass es sehr viel besser wäre mich daran zu halten die Übung wirklich täglich durchzuführen.
Nun stellt sich für mich die Frage, wie ich nun weitermache. Im Buch wird empfohlen erstmal einen Schritt wirklich zu verinnerlichen, bevor man zum nächsten weitergeht. Das ich den letzen wirklich verinnerlicht habe kann ich nicht wirklich sagen, aber ich denke es ist genug um zumindest mit dem nächsten Schritt, „Situationen bewältigen“, anzufangen.
Um ehrlich zu sein habe ich das auch schon ein wenig versucht und bin gescheitert. Wenn ihr euch an meinen „Angst kennen lernen“ Beitrag erinnert, habe ich dort „Leute (ohne Grund) anschreiben“ als eine meiner größten Angst-Situationen aufgeführt. Da dies vorallem Leute betrifft, die ich kenne habe ich mir gedacht ich versuche mal damit zu beginnen mit Leuten zu chatten, die ich persönlich nicht kenne. Um hierfür Leute aufzutreiben habe ich eine, wie ich finde, eine ganz coole Lösung gefunden. Mit der App „Tandem“ kann man Sprachlernpartner aus anderen Ländern finden, und mit diesem chatten. Da ich sowieso gerade Spanisch lerne könnte ich so gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Leider habe ich die App zwar installiert und mir ein Profil angelegt. Allerdings fehlt mir für das chatten selbst noch der Mut. Da bei dieser App jeder jeden Anschreiben kann und man passenden Personen vorgestellt wird haben mich kurz nach dem Registrieren gleich mehrere Leute angeschrieben, was mich ziemlich in Panik versetzt hat. Meine Reaktion war Vermeidungsverhalten aus dem Lehrbuch. Ich hab also Benachrichtigungen der App deaktiviert mein Handy weggelegt und die App seitdem nicht wieder geöffnet.
Was ich daraus gelernt habe, ist, dass ich wohl etwas kleiner beginnen muss. Zufällig habe ich zum Thema „Klein starten“ gerade ein Buch gelesen. In Atomic Habits wird empfohlen, beim beginnen einer neuen Gewohnheit diese auf ein Minimum Ihres eigentlichen Ziuels herunterzubrechen. Wenn man also z.B. ein Buch schreiben will soll man sich vornehmen nur jeden Tag einen Satz zu schreiben. Auf diese Weise kann sich eine Regelmäßigkeit einstellen bevor man beginnt mehr zu tun. In meinem Fall werde ich mir dann wohl vornehmen jeden Tag eine Nachricht zu schreiben, allerdings ohne sie abzuschicken. Klingt vielleicht erstmal etwas komisch aber ich hoffe mich so vielleicht selber ein wenig überlisten zu können.
Ok, ich habe das Gefühl dieser Beitrag war vielleicht etwas abschweifend und hatte nicht wirklich ein klares Thema, allerdings wollte ich zumindest mal einen kleinen Zwischenstand posten. Nächstes mal gehe ich dann ein wenig genauer auf den nächsten Schritt, „Situationen bewältigen“, ein.